Aktuelles

24. April 2024

Aktuelle Arbeiten auf den Versuchsflächen Teilprojekt 5 – Zoologie

Die zoologischen Erfassungen für das Teilprojekt 5 starteten im zweiten Projektjahr auf den Versuchsflächen. Von März bis Juni finden die ornithologischen (vogelkundlichen) Erfassungen in allen Projektgebieten statt.

Durch sogenannte Punkt-Stopp-Zählungen werden auf festgelegten Punkten für 5 Minuten alle gehörten und gesehenen Vögel in einem 50 m Radius dokumentiert. Ergänzend dazu findet die Erfassung der Vögel mit Hilfe von akustischen Aufnahmegeräten statt, die in einem vorgegebenen Zeitfenster um Sonnenaufgang und Sonnenuntergang die Vogelstimmen aufnehmen.

So können neben den tagaktiven Vogelarten, auch die nachtaktiven Arten dokumentiert werden. Die Kombination beider Methoden ermöglicht eine genaue und umfangreiche Untersuchung des Einflusses der Managementvarianten auf die Vogelgemeinschaften.

Käfer-Monitoring

Die Erfassung der Käfer erfolgt von Anfang April bis Ende August. Hierzu wurden auf den Versuchsflächen je zwei Fallentypen ausgebracht.

Am Boden lebende Gliedertiere werden durch Bodenfallen erfasst. Durch Flugfensterfallen können flugfähige Gliedertiere gefangen werden. Sowohl Flugfensterfallen als auch Bodenfallen gehören zu den Standardmethoden zur Erfassung der Biodiversität im Wald.

Ausblick

In den kommenden Monaten sind in enger Zusammenarbeit mit Teilprojekt 4 weitere Untersuchungen der Abbauprozesse von Organischen Substraten, wie z.B. Tierlosung, durch mikrobielle Organismen und Käfer geplant.


23. April 2024

Bisherige Arbeiten auf den Versuchsflächen Teilprojekt 4 – Mikrobielle Diversität und Ökosystemprozesse

Pilze und Bakterien sind für Waldökosysteme von besonderer Bedeutung. Zum einen bilden bestimmte Arten von Pilzen Symbiosen mit Bäumen - sogenannte Mykorrhizen - aus und fördern so deren Wachstum und Widerstandsfähigkeit. Andere Arten hingegen sind hochspezialisierte Zersetzer von organischen Substraten wie Totholz, Blättern oder Nadeln. Auf diese Weise machen sie die enthaltenen Nährstoffe wieder für andere Organismen verfügbar, ein unerlässlicher Service für die Gesundheit des Waldökosystems.

Zudem ist das Gleichgewicht zwischen Aufbau von organischer Masse und der verbundenen Aufnahme von Kohlenstoffdioxid, sowie deren Abbau unter Abgabe des Treibhausgases, ein entscheidender Bestandteil des Kohlenstoffkreislaufs und somit auch des Klimas. Im ResEt-Fi Projekt untersuchen wir, wie sich die verschiedenen Managementvarianten der Fichtenkalamitäts-Flächen (belassene Dürrständerinseln, belassene Hochstubben, vollständiges beräumen) auf die Mikroben, deren Diversität und deren Funktionen im Ökosystem auswirken.

Um ein möglichst gesamtheitliches Bild über diese Auswirkungen zu bekommen, arbeiten wir eng mit anderen Teilprojekten zusammen. Mittlerweile wissen nicht nur Pilzliebhaber, dass das, was unter Umständen auch auf einem Teller landen kann, nur die Fruchtkörper eines Pilzes sind, mit denen sich der Pilz fortpflanzt. Diese sind teils sehr kurzlebig und treten daher nur zu bestimmten Zeiten im Jahr in Erscheinung. Währenddessen besteht der eigentliche Pilz aus einem komplexen Netz aus feinen Hyphenzellen, die das Wachstumssubstrat wie Boden oder Holz bei bestimmten Arten großflächig durchziehen. Im Gegensatz dazu, sind Bakterien einzellig und somit ohnehin zu klein, um sie im Feld erfassen zu können.

Gemeinsam haben die beiden Gruppen, dass sie ein verstecktes Leben führen und anders als beispielsweise Pflanzen, nur schwer erfasst werden können. Deshalb kommen heutzutage in der Untersuchung von mikrobiellen Artengemeinschaften hochmoderne Anwendungen der DNS-Sequenzierung zum Einsatz, mit denen hunderte Arten aufgrund kleiner Abweichungen in ihrem Erbgut auf einmal erfasst werden.

Probenahme

Zunächst ist das Ziel, die bereits vorhandene mikrobielle Vielfalt zu Beginn des Experiments auf den verschiedenen Versuchsflächen zu erheben. Hierzu haben wir eine kleine Probe der wichtigsten Wachstumssubstrate für Mikroben - Totholz und Boden - auf den Versuchsflächen im Oktober 2023 gesammelt. Das Totholz in Form von Stümpfen, Stämmen, Ästen und Hochstubben in verschiedenen Größenordnungen wird repräsentativ für die jeweilige Versuchsfläche mit einem Akkubohrer im Inneren angebohrt und beprobt.

Die Bodenproben werden ebenfalls mittels eines Erdbohrers entnommen, um die mikrobielle Vielfalt möglichst vollständig und standardisiert erfassen zu können. Im Labor werden diese Proben weiterverarbeitet, um die Identität der Organismen anhand ihres Erbguts bestimmen zu können. Dies gibt Aufschluss über die vorhandenen Gattungen der Organismen und somit auch über ihre bekannten funktionellen Eigenschaften. Ergänzt werden diese modernen molekulare Beprobungen durch klassische Aufnahmen der Pilzfruchtkörper im Herbst 2024.

Quantifizierung von Ökosystemprozessen

Der zweite Teil unserer Feldarbeit im ersten Jahr des Projekts zielt darauf ab, den Abbau von organischem Material als Ökosystemprozess auf den Versuchsflächen zu quantifizieren. Zu diesem Zweck haben wir zwei Arten von Substraten – Totholz und Streubeutel - ausgelegt.

Da Pilze meist auf wenige Wirtsarten spezialisiert sind, haben wir vier verschiedene Baumarten ausgewählt: Buche und Ahorn stellvertretend für Laubbaumarten sowie Fichte und Douglasie für Nadelbaumarten. Buche und Fichte stellen zudem zwei forstlich sehr bedeutende Nutzarten dar, während Ahorn und Douglasie Zukunftsarten sind, da sie aufgrund ihrer besseren Resilienz gegen Wärmeperioden als Hoffnung in Zeiten des Klimawandels im Waldbau gelten.

Die netzartigen Streubeutel sind mit Fichtennadeln oder Buchenlaub befüllt. Beide Substrattypen verbleiben für mindestens ein Jahr auf den Versuchsflächen. Interessant ist hier die anteilige Gewichtsabnahme, die die Abbauleistung der mikrobiellen Artengemeinschaften darstellt. Außerdem ermöglicht eine DNS-Sequenzierung der ausgelegten Objekte, die Besiedlung und Sukzession von verschiedenen Arten nachzuvollziehen. In diesem Jahr kommen noch weitere organische Substrate, wie z.B. Tierlosung dazu, um ein möglichst ganzheitliches Bild zu erhalten.


05. April 2024

Rückblick auf das erste Projektjahr im Teilprojekt 2 - Fernerkundung

Das erste Jahr des Teilprojekts 2 (Fernerkundung) an der Georg-August-Universität Göttingen war geprägt von der Einrichtung und ersten Untersuchungen auf Versuchsflächen in den Modellregionen im Südharz, Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge.

In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Forstpraxis wurden unterschiedliche Managementvarianten in der Forstwirtschaft etabliert, die die Basis für die weiterführende Forschung bildeten.

Datenerfassung und Analyse

Während der Monate Mai bis Oktober wurden umfangreiche Drohnenflüge durchgeführt, um die Versuchsflächen im Südharz und Thüringer Wald sowohl im sichtbaren Licht als auch thermisch zu erfassen.

Ergänzend zu diesen Aufnahmen wurden biophysikalische Parameter erfasst, die Aufschluss über die Vegetationsdichte und Sonneneinstrahlung in den verschiedenen Managementbereichen geben.

Diese Datenerfassung wird in den folgenden Jahren Wiederholt und ermöglicht, Unterschiede zwischen den Managementvarianten zu erkennen. Dies bildet eine Grundlage für die Langzeitbeobachtung der Entwicklungen auf den Versuchsflächen.

Einbeziehung von Studierenden

Im Rahmen eines Projektseminars hatten Bachelor-Studierende des Studiengangs Geographie der Universität Göttingen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln.

Sie führten Vegetationsaufnahmen und -bewertungen sowie Messungen und Auswertungen zum Mikroklima (insbesondere Bodentemperatur und -feuchte) auf den ResEt-Fi-Versuchsflächen im Südharz durch, was ihnen wertvolle Einblicke in die Forschungspraxis gewährte.

Präsentation und Ausblick

Die Ziele und ersten Ergebnisse des Projekts wurden auf nationalen und internationalen Konferenzen vorgestellt, unter anderem auf dem Deutschen Kongress für Geographie in Frankfurt am Main und der 5th Virtual Geoscience Conference in Dresden.

Dabei standen vor allem die thermalen Unterschiede zwischen gestörten und ungestörten Fichtenbeständen im Fokus. Derzeit bereitet das Projektteam die nächsten Schritte vor, einschließlich weiterer Drohnenflüge und Feldarbeiten, um die Forschung voranzutreiben und zur Entwicklung von multifunktionalen, resilienten Wäldern beizutragen.


05. März 2024

Statuskolloquium ResEt-Fi am 05. März 2024 am Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum in Gotha

Am 05. März 2024 fand das 1. Statuskolloquium für die gesamte ResEt-Fi-Forschung am Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum in Gotha statt. Das Treffen gab die Möglichkeit zur Präsentation der einzelnen Forschungsvorhaben und zur Abstimmung von interdisziplinären Themen innerhalb der Teilprojekte. Neben dem fachlichen Austausch wurde die weitere Planung im Projekt besprochen.

Nach diesem erfolgreichen und interaktiven Projekttreffen blicken nun alle Teilnehmenden mit Vorfreude auf die begonnene Vegetationsperiode 2024, in der viele Probenahmen, Feldaufnahmen und Experimente beginnen werden.


30. Oktober 2023

Instrumentierung der Versuchsflächen mit Klimastationen und Datenloggern im Oktober 2023 abgeschlossen

Unsere Versuchsflächen in ResEt-Fi wurden mit Klimastationen und Datenloggern für Langzeitmessungen von Mikro- und Makroklima ausgestattet. Pro 1ha-Plot wird eine Klimastation installiert. Diese misst folgende Werte:

  • Niederschlag
  • Lufttemperatur in verschiedenen Höhen
  • Luftfeuchtigkeit
  • Globalstrahlung
  • Windrichtung und
  • Windgeschwindigkeit

Insgesamt liefern also 36 Klimastationen konstant Daten von den Versuchsflächen. Zudem werden auf den 20x20 m Sub-Plots Datenlogger im Boden verbaut. Diese messen die Temperatur im und über dem Boden sowie die Bodenfeuchte in 0-5cm.


20. September 2023

REGULUS Statuskonferenz Hamburg  vom 18.-19. September 2023

Das Querschnittsprojekt WaHo_boost organisierte die 1. Kick-Off-Konferenz der REGULUS Innovationsgruppen. Diese fand im Wälderhaus Hamburg vom 18.-19. September 2023, für eine zukunftsweisende, besser vernetzte Holz- und Waldforschung, statt.

Die gesamte REGULUS-Forschung war bei diesem offiziellen Auftakt der beteiligten Projekte vor Ort und hatte die Möglichkeit, sich mit den über 80 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Praxis, Projektträgern und involvierten Ministerien zu vernetzen. Das Projekt ResEt-Fi wurde in einem Impulsvortrag von Marie Brock und Florian Steinebrunner vorgestellt. Die anschließenden Podiumsdiskussionen und interaktiven Arbeitsgruppen boten eine gute Plattform, um sich fachlich auszutauschen.


15. September 2023

ResEt-Fi auf der Forstwissenschaftlichen Tagung in Dresden vom 11.-13. September 2023

Marie Brock, Teilprojekt 1 (TP1) und Xinying Zhou, Teilprojekt Modellierung (TP6/2) haben jeweils mit einem Poster über das Projekt ResEt-Fi an der diesjährigen Forstwissenschaftlichen Tagung vom 11.-13. September 2023 in Dresden teilgenommen.

Titel der Poster:

  • „Wegbereiter Wiederbewaldung – Regionales Flächenmanagement zur Entwicklung multifunktionaler Wälder auf gestörten Fichtenflächen (ResEt-Fi)“ und
  • „Simulation der Wiederbewaldungsdynamik gestörter Fichtenflächen unter dem Einfluss verschiedener Bewirtschaftungsmaßnahmen - Ausblick auf ein Teilvorhaben des Projekts ResEt-Fi“

Die Poster wurden in verschiedenen Sessions ausgestellt und vorgestellt. Dabei konnte sich über das Projekt ausgetauscht und Kontakte zu anderen Wissenschaftler:innen geschlossen werden. Die Poster finden Sie unter Publikationen.

Des Weiteren gab es viele Einblicke in laufende Forschungsvorhaben in den unterschiedlichen Vortrags-Sessions.